Geschrieben von firejumper am 20.09.2007 um 22:19:
RETTUNGSHUNDESTAFFEL
DIE AUFGABEN:
Eine Rettungshundestaffel (RHS) im DRK hat die Aufgabe, in Not geratene und vermisste Pesonen zu suchen ggf. zu retten und zu helfen. Unsere ehrenamtlichen
Mitglieder werden mit ihren eigenen privaten Hunden für diese Anforderungen speziell zu DRK-Rettungshundeteams ausgebildet und geprüft.
Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Polizei, Feuerwehr, THW, und und anderen Hilfsorganisationen ist für uns selbstverständlich.
DIE AUSBILDUNG:
Das Ziel der gemeinsamen Ausbildung ist ein Rettungshundeteam das durch ständiges Training und die jährlich zu wiederholende Prüfung seine Fähigkeiten unter Beweis stellt und für den Notfall einsatzbereit sein kann.
Die Ausbildung des Rettungshundeteams bis zur Prüfungsreife dauert ca. 2 Jahre.
Die Ausbildung der Hunde und ihrer Hundeführer findet mindestens zweimal in der Woche auf wechselden Geländen statt. Neben der Flächen,- und Trümmersuche werden die Hunde auch im Gehorsam und Geschicklichkeit ausgebildet.
DER GEHORSAM:
Der Gehorsam und die Bindung des Hundes zu seinem Hundeführer ist eine wichtige Voraussetzung zur Ausbildung eines Rettungshundes, da dies lebenswichtig in gefährlichen Situationen für ihn sein könnte. Geprüft werden die Bestandteile einer Begleithundprüfung wie das Voraussenden und das Abtragen des Hundes.
DIE GERÄTEARBEIT:
Der Hund lernt über Bohlen und wackeligen Untergrund zu laufen, Leitern zu steigen, Wippen zu überqueren sowie durch dunkle Gänge oder Röhren zu kriechen. Dieses Training dient dazu, dass der Hund mit Ruhe und Sicherheit seine Bewegungen koordiniert. Er lernt außerdem seinen Suchauftrag inmitten von Feuer, Rauch und Lärm von Bergungsgeräten zuverlässig auszuführen.
DIE SUCHE:
Die Ausbildung der Suche erfolgt überwiegend über die Spielmotivation. Bis der Hund selbstständig suchen kann, sind viele kleine Schritte erforderlich. Im Gegensatz zu Fährtenhunden, stöbern unsere Hunde durch das Gelände. Sie halten ihre Nase in den Wind und durchsuchen systematisch (revieren) das Gelände nach menschlichem Geruch. Für die Sucharbeit braucht der Hund eine gue Kondition und Ausdauer. Der Hund lernt Personen anzuzeigen, die sich atypisch verhalten, d.h. Personen die sitzen, liegen, krabbeln, kriechen oder auch hoch liegen. (z.B. Fallschirmspringer die im Baum hängen geblieben sein könnten, oder Jäger die auf dem Hochstand einen Herzinfarkt erlitten haben könnten.), sowie Personen die veschüttet sind. Es gibt verschiedene Arten wie der Hund den gefundenen Menschen beim DRK seinem Hundeführer melden kann. Durch Verbellen, Bringseln und Verweisen. In unserer Staffel (DRK RETTUNGGSHUNDESTAFFEL AACHEN-STADT) wird überwiegend das Verbellen ausgebildet.
DER RETTUNGSHUND:
Grundsätzlich kann jeder mittelgrosse Hund, egal ob reinrassig oder Mischling zum Rettungshund ausgebildet werden. Günstig wären "Gebrauchshunde" wie Schäferhund, Border Colly oder Retriver. Der Hund sollte nicht älter als drei Jahre sein. Ideal ist es, wenn er mit der Ausbildung schon im Welpenalter beginnen kann. De Hund muß körperlich gesund und leistungsfähig sein. Ausserdem sollte er wesensfest sein und eine gute Bindung zu seinem Hundeführer haben. Er darf nicht ängstlich oder nervös oder gar aggressiv sein. Ein ausgeprägter Jagdtrieb darf nicht vorhanden sein, aber ein besonderer Spieltrieb kann für die Arbeit sehr gut genutzt werden.
DER HUNDEFÜHRER:
ist aktives Mitglied im DRK und mindestens 18 Jahre alt. Er arbeitet ehrenamtlich mit seinem Hund, wobei der Hund beim Hundeführer gehalten wird.
Neben der praktischen Ausbildung des Hundes muß der Hundeführer auch sehr viel lernen. Er muß die "Sprache des Hundes" verstehen und mit ihm kommunizieren können. Nur durch guten Kontakt zwischen Hund und Hundeführersind Hunde in der Lage mit Erfolg arbeiten zu können.
Ebenso müssen die Hundeführer ein umfangreiches theoretisches Wissen nachweisen:
Sanitätsausbildung A B C, Organisasation und Einsatztaktik, Trümmerkunde, Erste-Hilfe am Hund, BOS-Sprechfunkverkehr, UVV und Sicherheit im Einsatz, Grundwissen über Hundehaltung/Kynologie, Verhaltengrundsätze bei Transporten/Lufttransport, besondere Bedingungen des Auslandseinsatzes.
EINSATZMÖGLICHKEITEN:
1.) FLÄCHENSUCHE:
Die Flächensuche wird von der DRK-Rettungshundestaffel bei vermissten Personen z.B. von Schockopfern, orientierungslosen Personen, hilfsbedürftigen, bzw. kranken Personen, die z.B. Medikamente benötigen, vermissten Kindern in unwegsamen und unübersichtlichem Gelände durchgeführt.
Dabei durchstreifen die DRK-Rettungshunde frei laufend systematisch das Suchgebiet.
Die Überlegenheit der Hunde zeigt sich insbesondere bei Dunkelheit und bei dichtem Geländebewuchs.
2.) TRÜMMEREINSATZ:
Die Trümmersuche wird nach Einstürzen von Gebäuden jeder Art, Gasexplosionen, Unglücksfällen in Tunnel, Stollen, Flugzeugabstürzen und Erdbeben zum Auffinden von verschütteten Personen durchgeführt.
Der DRK-Suchhund läßt sich aufgrund seiner hochentwickelten und trainierten Geruchsorgane bei der Sucharbeit weder von verschiedenen Geräten, Rauch und Lärm noch durch Geräte der Rettungsmannschaften ablenken.
Der DRK-Trümmersuchhund zeigt seinem Hundeführer durch bellen die Stelle an der die Rettungsmannschaft mit der Rettung der verschütteten Person beginnen soll.
Wir haben auch Geschirre mit denen der Rettungshund unter einer DL hängend mit seinem Hundeführer in OG´s befördert werden kann.
Die Internetseite meiner DRK Rettungshundestaffel Aachen-Stadt findet ihr unter
http://www.rhs-aachen.de
Dort findet ihr noch mehr Infos!
LG Adolf