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Geschrieben von firejumper am 01.10.2007 um 21:40:
BERGEHALDE BRENNT IM INNEREN
Hallo Leute,
auch als alter Hase habe ich mal eine Frage. Ich weiß zwar das es so ist, kenne
aber die Zusammenhänge nicht genau! Wer kann es uns hier auf verständliche
Weise erklären?
Eine Bergehalde brennt in unserer Stadt im Inneren. Aüßerlich sieht man so
weit gar nichts. Wie kann das sein? Denn für jede Verbrennung ist doch Sauer-
stoff nötig! Aber die Oberfläche ist doch geschlossen und es kann kein Sauer-
stoff an den Brandherd gelangen.
Es müssen solche Temperaturen im Inneren herrschen und soviel Energie
darin sein, dass Überlegungen angestellt werden, daraus eine Energie-
versorgung zu machen. Wie kann das sein?
Geschrieben von Tappi am 02.10.2007 um 00:02:
Erstmal für die jenigen, die nicht wissen was das ist
http://de.wikipedia.org/wiki/Bergehalde
ich wußte es auch nicht
Über Brennende Halden steht dort auch etwas:
Zitat: |
Bei Abraumhalden aus dem Steinkohlenbergbau beträgt der Anteil der Restkohle bis zu 20 %, so dass schwelende Brände möglich sind, die Temperaturen von 500 °C und mehr erreichen. Die Brände können 100 Jahre und länger dauern. Dabei werden teilweise auch Schwelgase frei, die giftig sind. Hangrutschungen sind möglich. Es kann bei Löschversuchen auch zu Verpuffungen und Explosionen kommen. Eine geothermische Nutzung wurde bislang nur erörtert, aber nicht umgesetzt. |
|
Aber wieso die nun brennen das kann ich dir auch nicht sagen
Geschrieben von firejumper am 02.10.2007 um 19:26:
Hallo Leute,
hallo Tappi,
@Tappi:
vielen Dank für Deine Bemühungen! Aber genau dass warum sie brennen, ist die
"brennende Frage", die mich "quält".
Aber mit dem Magma und der Lava im Erdinneren ist es ja ähnlich. Das glüht
ja auch obwohl theoretisch kein Sauerstoff dort hin gelangt.
Geschrieben von Troja am 14.02.2009 um 15:13:
Hat noch wer ne plausible Erklärung parat?
Würde mich ja nun auch mal interessieren.
Gruß von mir.... Troja
Geschrieben von firemanntom am 15.02.2009 um 09:38:
Hallo
Das ist was ich gefunden habe:
Bekanntlich hat die Bezeichnung Bergehalde nichts mit dem Begriff “Berg” zu tun, obwohl sich die Halden des Aachener Raumes durchaus bis zu einer beträchtlichen Höhe aus der sonst recht ebenen Bördenlandschaft erheben. Zugrunde liegt vielmehr der Bergmannsbegriff “die Berge”, worunter man im Prinzip alles Material versteht, das untertage zum Bau von Stollen und Schächten entfernt bzw. zwecks Kohlegewinnung von dieser getrennt werden muss. Im Vergleich zum Ruhrgebiet sind im Aachener Revier die Halden von stattlicher Größe, weil hier der Bergeanteil der Kohle höher liegt, aber auch, weil man viel mächtigere Gebirgsschichten durchfahren muss und zudem die Flöze nicht so dicht aufeinanderfolgen.
Das Haldenmaterial enthält die unterschiedlichsten Mineralien, weil hier auf engstem Raum Aushub aus verschiedenen Tiefen aufgehaldet worden ist. Meist ist die Berghalde auch gut wasserdurchlässig. Dadurch sind der Haldenkörper und seine Oberfläche in der Regel extrem trocken, wohingegen sich am Haldenfuß das Wasser staut. Dort sind daher häufig künstlich angelegte Teiche zu finden, - wohl vor allem, um das ursprünglich belastete Wasser aufzufangen. Weil das Bergematerial dunkel ist, heizt es sich vor allem an den nach Süden exponierten Steilhängen sehr stark auf. Temperaturen von 60 Grad Celsius sind keine Seltenheit. Die Wärmeenergie wird nachts nur zögernd abgegeben, so dass auch an sonst kalten Tagen auf Halden die bodennahe Luftschicht eher temperiert ist.
Anna 1 ist Alsdorfs älteste Halde und fällt wegen ihrer Lage an der B 57 jedem Autofahrer auf, der von Würselen kommend nach Alsdorf fährt. Mit einer Fläche von 41 Hektar übertrifft sie sogar noch die Halde Anna. Sie ist seit etwa 1850 aufgefahren worden, beinhaltet 15 Millionen Tonnen Berge, die bis zu einer Höhe von 75 Metern aufgehaldet ist, und brennt seit Mitte des vorigen Jahrhunderts bis zum heutigen Tage in Teilbereichen.
Hoher Kohleanteil und enormer Druck haben solche wandernden Schwelnester entstehen lassen. Mit Sicherheit hat auch das Aufbringen glühender Schlacke erheblich hierzu beigetragen. Sie kam aus dem Kesselhaus, in dem man Kohle auf einem Wanderrost verbrannt hat,Die Schwelbrände verlagerten sich mit den Jahren immer mehr in den nordöstlichen Teil. Verbrannter Tonschiefer zeigt eine rötliche Färbung. Diese “Rote Asche” ist jahrelang als Bedeckung für Spielplätze und Wege verkauft worden. Auch zur Verbundstein-Herstellung wurde dieses Material verwendet.
Das Löschen der noch verbliebenen Schwelnester mit Wasser verbietet sich durch die dadurch drohende Explosionsgefahr. So hat Anna 1 ein besonderes Mikroklima, was sich besonders im Winter zeigt: Sie ist bereits wieder schneefrei, wenn das Umfeld noch in Weiß gehüllt ist.
Anna 2 befindet sich auf der anderen Seite der Prämienstraße. Von der Halde Anna (siehe oben!) ist sie durch die Alte Aachener Straße getrennt.
Die Masse des hier lagernden Materials beläuft sich auf immerhin 6 Millionen Tonnen, die auf einer Grundfläche von 26 Hektar lagern. Wie bei Anna 1 handelt es sich um eine ältere Halde, bei der sich noch beträchtliche Kohlemengen unter den Bergen befinden, weil früher der Wirkungsgrad der Kohlenwäschen niedriger gewesen ist. So ist auch hier unter hohem Druck die Kohle durch Selbstentzündung in Brand geraten. Dadurch finden sich noch zahlreiche Schwelnester, wenn auch in wesentlich geringerem Ausmaß als auf Anna 1.
Quelle:
http://www.nabu-aachen-land.de/AKTUELL/halde.htm
Geschrieben von firejumper am 20.02.2009 um 18:46:
Hallo Thomas,
vielen Dank für Deinen sehr ausführlichen Beitrag!
Da ich selber aus Alsdorf komme, kenne ich die Örtlichkeiten sehr gut. Ich kam mir vor, als wenn ein Einwohner unserer Stadt den Artikel verfaßt hätte.
Ich habe sogar in Deinem Profil nachgesehen ob Du aus meiner, bzw. einer Nachbarstadt kommst.
Ich habe sogar 10 Jahre Unter Tage auf ANNA I gearbeitet.
SUPER SACHBEITRAG!
Geschrieben von firemanntom am 21.02.2009 um 11:44:
Nein, komme nicht von dort. Habe deshalb die quelle darunter gesezt.
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