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Geschrieben von Mario Klemz am 03.08.2006 um 18:47:
Praktische Erfahrungen mit Seelsorgern?
Habt ihr persönlich, oder eure Kameradinnen und Kameraden schon mal mit den Helfern des Seelsorgedienstes zu tun gehabt?
Ich selber habe es erst einmal in Anspruch nehmen müssen.
siehe:
Link
Hier waren gleich zwei meiner Verwanten, sprich Bruder meiner Mutter und dessen Frau, ums Leben gekommen.
Ich würde, als Einsatzführer, bei jeder größeren Einsatzlage mit beteiligten Todesfällen diese Kräfte zur Verfügung stellen lassen. Hierbei nicht nur für die Angehörigen sondern auch für die beteiligten Einsatzkräfte.
Geschrieben von Ellen_und_Ecki am 03.08.2006 um 23:20:
RE: Praktische Erfahrungen mit Seelsorgern?
Hallo Mario,ich habe noch keine Erfahrung mit Seelsorger aber ich finde es gut das es Sie gibt.Mein Mann hatte gestern seinen 3.Hi und ich wünsche mir das so ein Seelsorger jetzt bei Ihm ist und seine Ängste nimmt.Er hat gestern einen größeren Stent bekommen und in den 7 Tagen kann sich dieser Stent wieder zusetzen,daher bleibt er zur Beobachtung weiterhin auf der Intensivstation.
Ich habe deinen Bericht gelesen das muß ja für dich damals schrecklich gewesen sein
Geschrieben von Pele am 03.08.2006 um 23:33:
Ich wünsche dir liebe Ellen viel Kraft und deinem Mann das alles so verläuft ,wie man es sich wünscht
Geschrieben von Mario Klemz am 04.08.2006 um 00:12:
... @ ellen
auch von hier erstmal einen Gruß und für deinen mann das beste!
leicht war das sicherlich nicht, denn vor allem hatte ich dann die weniger "ehrenvolle" Aufgabe bzw. wollte es auch selber, dann der Schwester, sprich meiner Mutter, diese Nachricht überbringen bevor sie das ohne Beistand erfahren hätte.
Sie ist ja auch nicht mehr die jüngste, arbeitet zwar noch als Fleischverkäuferin, aber naja. Wie ich ihr das so langsam beigebogen hatte, musste ich dann auch noch Erste Hilfe anwenden damit Sie dann auch da bleibt. Jeden falls bis dann der Notarzt kam.
Das war auch so ein Erlebnis das ich nicht mal meinen ergsten Feinden wünschen würde.
Zwei bis drei Wochen später wieder Alarm und wieder die Durchsage "VKU mit EP", da hab ich wirklich überlegt ob ich noch zur FF fahre.
Die Betreuung durch die Seelsorger hatte dann doch seine Wirkung gezeigt und ich bin doch wieder los. Zwar war ich hier mit meinem Gewissen im Zwiespalt aber der Feuerwehrmann in mir sagte die Jungs und Mädels brauchen jeden da. Hierbei ging es mir nicht darum als "Weichei" zu wirken wenn ich nicht mitgefahren wäre, sondern mehr darum diese Schlechten Erfahrungen weiter und besser zu verarbeiten.
Geschrieben von Tappi am 04.08.2006 um 14:26:
Das kann ich mir sehr gut vorstellen das man gerade nach solchen Einsätzen einen Seelsorger gut gebrauchen kann.
Und ich denke mal das bei Einsätzen mit Kindern, eigentlich fast jeder einen braucht, gerade dann wenn die Kinder dabei sterben obwohl man alles getan hat.
Geschrieben von Firefighter86 am 04.08.2006 um 18:04:
Erst mal @ellen alles gute für dich und deinen Mann!
Also bei uns in der Ortswehr ist mir glücklicherweise kein fall bekannt bei dem einer von den Einsatzkräften einen Seelsorger braucht aber er steht uns zur Verfügung! Bei diesem Einsatz wessen Link ich beifüge hat allerding nicht viel gefehlt da es gleich um zwei 14 Jährige Mädchen ging allerdings kannte sie keiner der Einsatzkräfte Persönlich sonder nur vom sehen wie das auf einem Dorf halt ist!
http://www.maxineundsvenja.de/
Gruß
Firefighter86
Geschrieben von Tappi am 04.08.2006 um 19:21:
Wir hatten mal einen Einsatz, da sind wir zu einem PKW-Brand gerufen worden und da saßen dann noch welche drin.
Da hätten auch einige einen Seelsorger gut gebrauchen können
Geschrieben von MiniBonsai am 09.10.2007 um 08:36:
ALso, da klinke ich mich doch gleich mal als "Frischling" ein
Ich bin ja nicht ehrenamtlich im REttungswesen tätig, sondern hauptamtlich in der Pflege. Derzeit in der Amb. ALtenpflege, aber einige Zeit auch in der amb. Kinderkrankenpflege. Als wir dort 2001 ein Kind plötzlich verloren haben, das wir eigentlich ins Leben und nicht in den Tod begleiten wollten, da hatte ich engen Kontakt zu meiner Gemeindepfarrerin ...und das hat mir sehr geholfen!
Mittlerweile habe ich eine 2jährige berufsbegleitende Weiterbilduing zur ev. Diakonin gemacht. Diese Ausbildung hat mir auch noch ein Mal den seelsorgerlichen Blick in die Pflege geöffnet und mir vieles anders bewußt gemacht.
Ich finde es gut, wichtig und richtig, dass es Notfallseelsorge gibt... für die Retter ebenso wie für die Opfer/Hinterbliebenen.
*mini*
Geschrieben von logi am 09.10.2007 um 17:47:
Bei uns wird bei solchen Sachen ein Seelsorger alarmiert. Ich hatte noch nicht viel mit ihm zu tun aber er macht einen vernüftigen Eindruck.
Bei meinem ersten Einsatz war es auch gleich ein Toter PKW Brand. Er war aber Gott sei Dank schon weg als ich kam.
Geschrieben von firemanntom am 09.10.2007 um 20:41:
Hallo Zusammen
Ellen Deinem Mann die besten Genesungs wünsche. Ich weis was in seinem Kopf rum geht, habe selbst jeden Tag die Patienten, da wir eine gute Kardiologie haben. Kommen alle aus dem Umkreis zu uns.
Nun zum Thema.
Auch wir und ich hatten mit unserem Notfall Seelsorger kontakt.
Es war ein Übungsabend und er hat uns seine Tätigkeit erklärt.
Am nächsten Tag hatten wir einen VU mit fünf jungen Burschen in einem Golf oder Polo.
Sie kamen vom Fußball Tunier. Hinten nicht an geschnallt in der Kurve ins schleudern, Überschlagen und der aus der mitte halb durch die Seitenscheibe und beim Überschlag durch das eigene Hinterrad am Kopf tödlich verletzt.
Das war schon bitter dort, zumal die anderen vier absolut durchdrehten. Dort kam dann auch unser Notfall Seelsorger zum Einsatz.
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