Feuerwehrlive - die BOS-Community
» Registrierung | Kalender | Team | Suche | Hilfe | Chat | Spiele | Partner | Radio | Forum | Portal

Lieber Besucher, schön das du uns gefunden hast, du kannst dich bei uns einfach und kostenlos anmelden.

Feuerwehrlive - die BOS-Community » Off Topic » Kunst der Sprache » Gedichte » Das Feuer » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
Gedichte für jeden Anlaß, auch eigene Gedichte
Erster Beitrag | Letzter Beitrag | Erster ungelesener Beitrag Druckvorschau | An Freund senden | Thema zu Favoriten hinzufügen
Zum Ende der Seite springen Das Feuer 1 Bewertungen - Durchschnitt: 10,001 Bewertungen - Durchschnitt: 10,001 Bewertungen - Durchschnitt: 10,001 Bewertungen - Durchschnitt: 10,001 Bewertungen - Durchschnitt: 10,00
Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »
Tappi Tappi ist männlich



images/avatars/avatar-267.gif

Dabei seit: 21.05.2006
Beiträge: 4520
Guthaben: 649.523 FeuerMark
Aktienbestand: 15 Stück
Realer Name: Stefan
Herkunft: Steinhagen




Das Feuer Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Es liegt im Wesen unseres freiwillig erwählten Berufes als Feuerwehrmann begründet, daß wir uns fast ausschließlich mit der verderbenbringenden Macht des Feuers und mit der Abwehr von Feuersgefahren befassen. Das Feuer aber hat eine Doppelnatur, und wir wollen ob der gefahrbringenden seine andere, seine wohltätige 'Seite im Leben nicht vergessen. Es ist zwar kaum noch zu ergründen, auf welche Weise das Feuer einst zu den Menschen gekommen ist, ob durch Blitzschlag, Vulkanausbruch, Selbstzündung oder sonst wie. Als es aber da war, lernte der Mensch auch, es zu seinem Vorteil zu nützen. Und die Entdeckung des Feuers, seine Bezähmung und sein Gebrauch wurde die erste Kulturerrungenschaft des Menschen überhaupt und die Grundlage für die gesamte weitere kulturelle Höherentwicklung der Menschheit. Mit Recht singt der Dichtermund: „Aus Feuer ward geboren die wunderweite Welt!"

Zwar ergriff den Menschen wohl zuerst große Furcht vor dem noch unbekannten, alles verzehrenden Feuerbrand, eine Furcht, die bis heute noch nicht erstorben ist und kaum je gebannt werden wird. Denn das Feuer erregt jedermann" es blendet, wärmt und macht fürchten. Allmählich aber lernt der - Mensch den Gebrauch des Feuers, lernt er, mit dem Feuer umzugehen und es seinen Zwecken dienstbar zu machen. Es erhellt ihm nun das Dunkel, schützt ihn vor Kälte, hilft ihm, seine Speisen genießbar und verdaulich zu bereiten, härtet den Ton, schmilzt das Erz, schmiedet das Eisen und vernichtet sowohl seuchenerregende Abfälle, als auch die unheilbringenden Dämonen. Als leuchtendes und wärmendes Element ist es zum unentbehrlichen Bestandteil des menschlichen Lebens, menschlicher Geschichte und Kultur geworden. So gelangt es schon früh zu einer Wertschätzung und Verehrung, die sich geradezu ins Kultische steigerte.

Die anfängliche Schwierigkeit der Feuererzeugung zwang den Menschen der Frühzeit zu einer sehr sorgsamen Bewahrung des Feuers, zur dauern en Unterhaltung der einmal entfachten Flamme. An heiligen Stätten, in Bergheiligtümern, auf Feuertürmen und in Feuertempeln wurde das heilige Feuer von Geschlecht zu Geschlecht von Priestern gehütet und von dort in die Häuser geholt. Selbst das Gesetz des Brandopfers im Alten Testament der Bibel schreibt noch vor, daß das Feuer auf dem Altar ewig brennen soll und nimmer verlöschen. Und noch heute brennt in symbolischer Anwendung dieses uralten Feuerkultus auf dem Göttersims des japanischen Hauses unaufhörlich ein Öllämpchen. In den Gotteshäusern der Katholischen Kirche leuchtet schon seit Jahrhunderten dem Leichnam Christi zu Ehren vor dem Tabernakel die Ewige Lampe. Und wenn die Olympische Flamme auch kein ewiges Feuer ist, so gehört dennoch auch sie, die während der Dauer der Olympischen Spiele auflodert, in ihrer symbolischen Bedeutung in diesen Kultbereich.

Die Entsprechung des auf der Erde brennenden Feuers mit den Feuererscheinungen des Blitzes, der Sonne, der Kometen und Meteore am Himmel legte von Anfang an den übernatürlichen, außerirdischen Ursprung des Feuers nahe. Nur von diesem Feuer des Himmels konnte das irdische abstammen. Der Sage nach ward es von dort entwendet.

Das himm1ische Feuer deutete man in seinen verschiedenen Erscheinungsformen als Glück oder Unglück verheißendes Vorzeichen der Gottheit. Viele geschichtliche und mythologische Ereignisse sind durch außergewöhnliche Himmelserscheinungen angekündigt worden. Man denke nur an den Kometen, der zur Zeit der Geburt Christi am Himmel stand, und an die Feuersäule, die das Volk Israel sicher durch die Wüste bis zum Sinai führte und in der man Gott gegenwärtig glaubte. Noch heute verbreiten derartige Himmelserscheinungen, wie z. B. Sonnenfinsternisse, bei den Naturvölkern Angst und Schrecken. Aber selbst der moderne Mensch des Abendlandes pflegt still einen Wunsch zu denken, wenn er eine Sternschnuppe fallen sieht. Wenn es gar blitzt und donnert, wenn das Feuer. vom Himmel kommt, dann hält er mit dem Essen inne und läßt die Musik verstummen, bekreuzigt sich und spricht Gebete. Denn das Feuer Gottes fällt als verzehrende Kraft vom Himmel, wie einst auf Sodom und Gomorra.

Im mittelalterlichen, Volksglauben sah man hinter den vier Elementen, die Aristoteles als die Grundstoffe der Welt gelehrt hatte, besondere Geister, die Elementargeister. Die Geister der Erde sind die Gnomen, die Wassergeister heißen Undinen, die des Lichts Sylphen und die Geister, die dem Feuer innewohnen, Salamander. Heute ist diese Lehre des Aristoteles längst überholt. Die Zahl der Elemente ist beträchtlich angewachsen und, das E1ement Feuer ist nicht mehr unter ihnen, weil es kein Grundstoff ist. Dennoch leben die Geister in Märchen und Sagen in Spukgeschichten und im Aberglauben weiter. Wenn wir auch heute wissen, daß das Feuer gar nichts materiell Faßbares ist, vielmehr eine bloße Erscheinung, ein chemischer Vorgang, nämlich eine Verbrennung mit gleichzeitiger Licht- und Wärmeentwicklung und gewöhnlich auch Flammenbildung, so vermag dennoch keine wissenschaftliche Definition die Kraft des Feuers als Symbol und Kultobjekt einzuengen.

Die Leuchtkraft des Feuers, die alle Feinde der nächtlichen Finsternis verscheucht, und seine alles verzehrende Brennkraft verliehen dem Feuer im Glauben der Menschen dämonenabwehrende Kräfte. Himmlischer Herkunft, selbst dämonisch in seinem lodernden, verzehrenden, leuchtenden, geheimnisvollen Wesen, und zugleich dämonenbannend stieg es zur religiösen Verehrung als einer Erscheinungsform des Heiligen in der Natur auf. Das hei1ige Feuer, die heilige Flamme blieb bis auf den heutigen Tag religiöses Kultobjekt verschiedenster Religionen. Seiner geheimnisvollen Eigenart entsprechend mischten sich im Menschen angesichts des Feuers, je nach seiner Kulturhöhe, Furcht und Verehrung. Daraus entstanden die mannigfaltigen Kultformen vom Feueropfer bis zur Feueranbetung. Und selbst n den höchsten Religionen ist, ein Rest dieser uralten Verehrung des heiligen Feuers erhalten geblieben.

Das freundlich-feindliche Doppelgesicht des Feuers, die Unheimlichkeit seines Überganges vom Nutz- zum Schadenfeuer entlarvte das Feuer als eine lebendige, nur gefesselte Naturkraft. Primitive Völker sehen die Flamme als lebendiges, bald wohltätiges, bald zerstörendes Wesen an, sie betrachten das Feuer a1s Wesen. In dem Bestreben, dieses Wesen Feuer zu versöhnen, sich gut mit ihm zu stellen, bieten sie ihm Fette oder sonstige Speisen und Getränke als Nahrung an. Denn wie man das Feuer behandelt, meint man, verhält es sich dem Menschen gegenüber. Darum darf man das Feuer nicht beleidigen, indem man etwa hineinspuckt oder mit ihm spielt, sonst wird es plötzlich gereizt und verwandelt sich unversehens vom wohltätigen Feuer zum verheerenden Brand. Mannigfache Bräuche beruhen noch heute auf dieser Anschauung vom Feuer als einem nur gezähmten Naturwesen. Und das Sprichwort hat wohl recht, wenn es sagt: „Feuer und Wasser sind zwei gute Diener, aber schlimme Herren!"

In der veredelten Form des Feuerkultus, wie er von den Indern auf die meisten indogermanischen Völker überging, verehrte man das Feuer als Gott selbst. Durch Reiben und Quirlen zweier Hölzer wurde es in weihevoller Form zur Erde herabgerufen, mit tiefer Verehrung, unter Sprüchen und Zeremonien in der Hütte begrüßt und mit Butter erquickt. Die Feueraltäre, auf denen man das Feuer hütete, waren zuvor in feierlicher Weise geschichtet worden. An dem heiligen Feuer zündete man dann die Fackeln an, mit denen man das Feuer zum häuslichen Herd trug. Ein Überbleibsel dieser Sitte findet sich noch in der Feuerweihe der Katholischen Kirche. Am Karsamstag wird, nachdem alle Lichter in der Kirche gelöscht worden sind, auf dem Kirchhofe auf altertümliche Weise das Osterfeuer entfacht und geweiht. An ihm entzündet man die Osterkerze und alle Lampen und Lichter der Kirche wieder neu. Vor dem Kirchgang sind daheim alle Herdfeuer ausgelöscht worden und werden hernach mit dem von der Feuerweihe heimgebrachten Brand von neuem entfacht.

Der spätere Kult verlagert die Verehrung des Feuers mehr auf seine weltenschöpferische kulturbringende Wirkung; er sieht das Feuer a1s Ku1turbringer. Im Mittelpunkt dieses Kultus steht der häusliche Herd. Der feste Herd in der Mitte des Hauses ist heiliger Bezirk, er ist die Pflege- und Hegestätte des heiligen Feuers. Ein neugeborenes Kind wird um den Herd herumgetragen und damit erst in das Leben der Familie aufgenommen. Bei der Hochzeit wird die junge Frau um das Herdfeuer geführt, und die Brautleute sprechen angesichts der brennenden Flamme ihren Treueschwur. Bei den Mahlzeiten gießt man kleine Schalen mit Speisen ins Feuer, als Spende an die Göttin des Herdes. In der Nacht zur Wintersonnenwende brennt auf dem Herde der Feuerklotz oder Julbock als Symbol des neuen Feuers und des neuen Lebens. Mancher dieser Bräuche ist noch heute in einigen Gegenden Europas lebendig.

Von großer Bedeutung ist das Feuer als der Sonne Bild, als Symbo1 der Sonne. Ihr zu Ehren werden zu den, Tag- und Nachtgleichen, zu Ostern und zu den Sonnenwendzeiten bis in die heutige Zeit hinein die großen Jahresfeuer entzündet. Auf allen Höhen lodern dann Feuer auf als der irdische Widerschein der wärmenden, lebenschaffenden Sonne. Dazu rollen die flammenden Sonnenräder zu Tal, als Zeichen der untergehenden Sonne, oder es steigen als Symbol der wiederaufgehenden Sonne die Feuerscheiben empor, wenn es Frühling wird. Das Jahresfeuer muß nach der Methode der Naturvölker durch Reiben zweier Hölzer oder durch das Brennglas als jungfräuliches Feuer, als Not- oder Wildfeuer erzeugt werden. An der heiligen Flamme, die auf dem Altar lodert, zündete man einst die Fackeln an, mit denen wiederum die Holzstöße auf den Hügeln und Bergen, sowie das eigene Herdfeuer entzündet wurden. Man tanzte um das Feuer herum, sang und freute sich. Feuersprüche und Feuerreden klangen auf. Und zum Schluß sprangen die Paare, sich an den Händen fassend, durch die Flammen des Feuers. Damit versinnbildlicht en sie den Übergang von der einen Jahreshälfte in die andere.

Nicht nur in den alten Religionen, wo zum, Beispiel Ormuzd und Jupiter im verzehrenden Feuer erscheinen, sondern auch im Alten und Neuen Testament der Bibel finden wir das Feuer als Symbo1 der Gottheit. Gott erscheint in einer feurigen Flamme, die aus einem Busch schlägt, der selbst nicht verbrennt - Jehova spricht aus dem Feuer, als er die zehn Gebote gibt; der Herr fährt mit Feuer auf den Berg Sinai herab; Gott erscheint in Gestalt einer Feuersäule oder in einer Wolke von Feuer. Und nicht nur Jesus wird ein Licht zur Erleuchtung der Heiden genannt, Gott selbst ist ein verzehrendes Feuer. Das Feuer ist in Gestalt der leuchtenden, nach oben strebenden Flamme und mit seiner reinigenden Kraft zum erhabenen Symbol der Gottheit geworden und bis heute geblieben.

Ganz besonders aber zeigt sich das Feuer als Wesen und Erscheinungsform, als Symbo1 des Geistes und als Stoff, Struktur und Sinnbild der Seele. „Die Seele ist Feuer nach mannigfachsten Lehren" (Dieterich). In der Bibel erscheint das Feuer als göttliche Liebe schlechthin. Bei der Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten erscheint dieser in Gestalt von Feuerzungen. Das innere religiöse Geschehen in einem Menschen nennen wir Erleuchtung, und das Symbol für eine solche Erleuchtung ist der Heiligenschein. Jesus Christus kommt, um mit dem heiligen Geist und mit Feuer zu taufen.- er ist gekommen, daß er ein Feuer anzünde auf Erden. Das Feuer, das nur in der Flamme lebt, nicht in der Nahrung, vermag am reinsten den heißen Atem der Seele, den über alles Leibliche sich erhebenden Geist zu verkörpern.

Die Anschauungen von der Heiligkeit, Offenbarungskraft und übernatürlichen Wirksamkeit des Feuers haben sogar zum Wahrsagen aus dem Feuer geführt, zu Feuerzauber und Feuerbeschwörung. Als magisches Feuer ist es auch in die heute noch lebendige Schwarze Kunst eingezogen. Aus einer bläulich brennenden Flamme schließen die Wahrsager auf einen Todesfall. Aus dem Feuer springende Funken bedeuten Unglück, während ein funkenschlagender Ofen Besuch ankündigt. Das Knistern des Feuers zeigt baldige Freude an; bullert der Ofen aber, so gibt es Verdruß und Streit im Hause. Ein mit heller Flamme aufglühendes Feuer sagt Glück und Freude voraus, ein dunkles, qualmendes Trübsal und Not. Das „Ofenanbeten" beim Pfänderspiel findet in dieser Feuermagie Ursprung und Begründung. Noch heute werden Strohbüschel in Kreuzform am Stall angebracht und angezündet, um die bösen Geister zu vertreiben, die Krankheit und Seuchen zu dem Vieh gebracht haben. Um die Kornfelder werden Feuerbrände getragen, um reiche Ernte zu erzielen. Und bei dem bis heute noch nicht ausgerotteten Hexenwahn spielen geweihte Kerzen, die mit Sargnägeln gespickt sind, eine wichtige Rolle.

Auf der verzehrenden Glut seiner brennenden Flamme beruht die reinigende und heilende Kraft des Feuers. Das brennende Feuer verscheucht nicht nur die Dämonen es vernichtet diese Krankheit und Schuld verursachenden Geister. Dem Sprung über das Jahresfeuer schreibt man daher auch heilende und reinigende Wirkung zu; alles Kranke und Schlechte, alles überwundene geht in Flammen auf. Das Fegefeuer der katholischen Lehre ist der Reinigungsort der abgeschiedenen Seelen im Erdinnern, wo sie nach dem Tode die erläßlichen Sünden abbüßen können. Zu Ostern wird der Winter in Gestalt einer Puppe verbrannt; der Blütenkranz der Braut wird in die Flamme geworfen, wenn sie sich mit dem Myrthenkranz schmückt; unerwünschte und ketzerische Bücher übergibt man symbolisch dem Scheiterhaufen. Im Mittelalter alt die Feuerprobe als Gottesurteil zum Unschuldsbeweis. Der Beschuldigte mußte ein glühendes Eisen in die Hand nehmen, über glühende Kohlen laufen die Hand ins Feuer halten oder durchs Feuer gehen (daher auch die Redensarten); blieb er dabei unversehrt, so war seine Unschuld bewiesen. Als Strafe für Mordbrenner, Zauberer, Hexen und Ketzer verhängte man den Feuertod durch Lebendigverbrennen auf dem Scheiterhaufen, urn zugleich die unheilvollen Dämonen zu vernichten und um selbst kein Blut zu vergießen. Auch die uralte Sitte der Feuerbestattung Verstorbener ent stand bei den Naturvölkern ursprünglich aus der Furcht vor einer etwaigen Wiederkehr der Toten oder der ihnen innewohnenden Dämonen. Auch in der modernen Heilkunst und Hygiene spielt das brennende Feuer noch eine bedeutende Rolle, wenn auch in abgewandelten Formen.

Das 1euchtende, Feuer hat seine mannigfache symbolische Anwendung bis heute am längsten bewahrt. Der Leuchtkraft des Feuers schreibt, man ursprünglich dämonenabwehrende Kräfte zu. Die Facke1, schon im Altertum in Form harzhaltiger Holzspäne bekannt, vertreibt mit ihrem Licht alle lichtscheuen Dämonen der Finsternis und hält sie fern. Sie wird daher als Schutzmittel gegen schädigende Einflüsse besonders an den Wendepunkten des Lebens verwandt. Die Griechen feierten ein drei Tage währendes Fackelfest. Beim Fackellauf der Athener zu Ehren der Feuergötter mußte der Sieger die Fackel als erster und unverlöscht durchs Ziel tragen. 1936 wurde das Olympische Feuer durch einen Fackellauf in Staffelform aus dem Hain in Olympia in das Berliner Stadion getragen. Der Volksbrauch des Fackellaufes um ,die Kornfelder soll diesen die segnende Kraft des Feuers mitteilen. Fackeltänze, feierliche Schrittänze, bei denen die Männer Fackeln tragen, sind schon seit dem Altertum bei fürstlichen Hochzeiten, bei Turnieren und im höfischen Zeremoniell üblich. Schon in der alten christlichen Kirche wurden am Ostersonnabend Fackelzüge veranstaltet zum Zeichen dafür, daß selbst in der tiefsten Trauer das christliche Hoffnungslicht nicht erloschen sei. Bei den Prozessionen wird noch heutzutage das Sanktissimum von brennenden Fackeln begleitet. Außerdem sind Fackelzüge als Ehrenerweisungen und an wichtigen Gedenktagen Brauch. Die Laternenumzüge der Kinder am St. Martinstag gehören auch hierher. Seine höchste Steigerung aber erfährt dieser Kult des leuchtenden Feuers in den großen Freuden-Feuerwerken und in den durch Scheinwerfer gebildeten gewaltigen Lichterdomen.

An die Stelle der Fackel ist jedoch mehr und mehr die Kerze getreten, die im religiösen Kult eine vielfältige Rolle spielt. In ihrer Bedeutung kommt sie der Fackel gleich; auch sie dient ursprünglich der Abwehr böser Mächte, wird darüber hinaus aber auch zu einem Symbol der Freude und des Lebens. Denn Feuer ist des Lebens Gleichnis. Die Katholische Kirche segnet die bei der Prozession zu Mariä Lichtmeß Getragenen und auch die zu privatem Gebrauch gebrachte Kerzen feierlich ein und verleiht ihnen damit besondere Schutzkräfte gegen Krankheit, Not und Gefahren. Bei allen Prozessionen werden Kerzen mitgeführt, und es gibt sogar besondere Kerzenprozessionen. Am 75. Katholikentag zündete bei der Schlußveranstaltung in der Berliner Waldbühne jeder Besucher eine mitgebrachte Kerze an: dann trugen alle dieses brennende, leuchtende Licht nach Hause. Auf dem Altar der Kirchen brennen Kerzen, um alles Böse abzuwehren. Die geweihte Osterkerze versinnbildlicht Christus als das Licht der Welt. Bei der Geburt eines Kindes zünden wir eine Kerze auf dem Lebensleuchter an, bei seinem Geburtstag brennen auf einem Ring soviel Kerzen, wie das Kind Jahre alt wird, dazu das Lebenslicht des neuen Lebensjahres. Bei der Hochzeit werden die Kerzen an dem zweiarmigen Sippenleuchter angezündet. Und auch der Sarg ist von Kerzen umstellt. Zu Allerseelen und Allerheiligen gelten die entfachten Kerzen dem Gedenken der 4Verstorbenen. In der Vorweihnachtszeit aber mehren sich von Sonntag zu Sonntag die Kerzen am Adventskranz, bis endlich am Fest des jungen Lichtes und des neuen Lebens, am Geburtstag des Weltenheilandes die volle Zahl der Kerzen am immergrünen Weihnachtsbaum erstrahlen und von Licht und Leben und Liebe künden.

So mündet denn diese Betrachtung der wohltätigen Seite des Feuers in eine Besinnung auf das Weihnachtsfest, über dem das Wort stehen sollte:

„Bekämpfet die Flammen, die Haus und Gut der Mitmenschen bedrohen; Entzündet die Flammen der Nächstenliebe, der Gemeinschaft und der Opferbereitschaft!"

__________________



Erst wenn das letzte Feuerwehrfahrzeug eingespart,
der letzte Arbeitsplatz am Ort ins Ausland abgewandert ist,
werdet ihr euch bewusst werden,
dass man mit Geld allein ein Feuer nicht löschen kann.



21.04.2007 22:06 Tappi ist offline E-Mail an Tappi senden Homepage von Tappi Beiträge von Tappi suchen Nehmen Sie Tappi in Ihre Freundesliste auf
Baumstruktur | Brettstruktur
Gehe zu:
Feuerwehrlive - die BOS-Community » Off Topic » Kunst der Sprache » Gedichte » Das Feuer

Views heute: 309.841 | Views gestern: 333.953 | Views gesamt: 185.648.960
 


Einkaufen bei Amazon.de

Ranking-Hits


www.retter-radio.de Musik nicht nur für Alltagsretter
Wir retten Euch aus dem Alltag und löschen Eure schlechte Laune

Impressum


Forensoftware: Burning Board 2.3.6 pl2, entwickelt von WoltLab GmbH