| |
|
Gesundheit - Medizin - Erste Hilfe |
|
|
Black_Heart unregistriert
|
|
Ich habe gehört das man nicht mehr 2 : 15 machen darf?
Was ist denn da dran?
Ich habe mal gelernt wenn man alleine ist soll man 2 mal beatmen und 15 mal die Massage machen.
Wie ist das denn dann heute?
Danke schon mal für eure Antworten
|
|
22.05.2007 23:01 |
|
|
firefighter
Plappermaul
Dabei seit: 05.06.2006
Beiträge: 415
Guthaben: 176.619 FeuerMark
Aktienbestand: 5 Stück
Realer Name: Marco Herkunft: Bielefeld
|
|
Hallo Black_Heart,
das hast du richtig mitbekommen. Mehrere Studien haben in den letzten Jahren in Amerika und bei uns gezeigt, dass der Sauerstoffgehalt im Blut eines solchen Patienten bei Weitem noch nicht ausreichend verstoffwechselt ist und man dadurch die Muskelpumpe (das Herz) weitaus länger massieren muß um den Kreislauf intakt zu halten. Daher hat man die Kopressionsrate und auch die Frequenz angehoben. Es ist von auszugehen, dass diese sich in den nächsten Jahren weiter erhöhen wird.
Um es dem Ersthelfer zu vereinfachen hat man sich von den Unterschieden: Einhelfer-,Zweihelfermethode getrennt. Gleichzeitig möchte man sicherstellen, dass der Leienhelfer auch effizient arbeitet und erfolgreich reanimiert. Somit hat man sich auf die 30:2-Methode geeinigt.
Im Zuge dessen wurde auch der gesamte Ablauf, vom Auffinden einer bewußtlosen Person bis Eintreffen des Notarztes, abgeändert. Auch die Kontrolle der Vitalparameter zu Beginn einer CPR (Kardio-Pulmonalen-Reanimation) haben sich geändert.
Ich kann daher jedem nur empfehlen sich auf die neuen Richtlinien schulen zu lassen. Dies kann z.B. bei jeder Hilfsorganisation mit dem entsprechend ausgebildetem Personal erfolgen.
Wenn noch Fragen hierzu bestehen kannst du die gern hier in diesem Forum stellen und ich versuche sie vereinfacht und verständlich zu erklären.
|
|
24.05.2007 14:12 |
|
|
Black_Heart unregistriert
|
|
Danke dir für die schnelle Antwort
Also ist es wahr was ich gehört habe und ich dachte schon die wollten mich verschaukeln. Ich konnte mir das nicht erklären wieso es aufeinmal anders gemacht werden soll aber nach deiner Antwort weiß ich ja nun wieso
Du sagst 30 : 2 soll das bedeuten ich muss 30 mal beatmen und 2 mal drücken? Wenn das stimmt, dann frage ich mich aber wie der Sauerstoff dann an die wichtigen Stellen (Organe usw.) gelangt?
Wenn man die Massage macht pumpt man ja das Blut und somit gelangt es zu den wichtigen Stellen.
Aber wenn ich nun 30 mal beatme das dauert doch
|
|
24.05.2007 20:20 |
|
|
firefighter
Plappermaul
Dabei seit: 05.06.2006
Beiträge: 415
Guthaben: 176.619 FeuerMark
Aktienbestand: 5 Stück
Realer Name: Marco Herkunft: Bielefeld
|
|
Nein, sicherlich mußt du 30mal drücken und 2mal ventilieren. Adersherum macht es doch keinen Sinn. Dies Ganze heißt Herzdruckmassage und nicht Herzbelüftung.
Es nur meisten zur Vereinheitlichung erst die Anzahl der Herzmassagen und dann die der Beatmung genannt. Damit man wie jetzt in deinem Fall nicht durcheinander kommt. Die Frequenz hat sich ebenfalls von 80 auf 100S/min erhöht.
|
|
25.05.2007 09:27 |
|
|
Black_Heart unregistriert
|
|
*lach* Herzbelüftung
Achso dann hatte ich das etwas falsch geschrieben gehabt dann wird oder wurde das dann 15 : 2 und nicht 2 : 15 geschrieben. Ok dann is alles klar. Danke dir für deine Antwort
|
|
28.05.2007 21:05 |
|
|
firefighter
Plappermaul
Dabei seit: 05.06.2006
Beiträge: 415
Guthaben: 176.619 FeuerMark
Aktienbestand: 5 Stück
Realer Name: Marco Herkunft: Bielefeld
|
|
Herzmassage wichtiger als Mund-zu-Mund-Beatmung bei Herzstillstand |
|
Herzmassage wichtiger als Mund-zu-Mund-Beatmung bei Herzstillstand
Alleinige Herzdruckmassage ohne Mund-zu-Mund-Beatmung bringt bei manchen Patienten mit Herzstillstand außerhalb eines Krankenhauses bessere Resultate als konventionelle Herz-Lungen-Reanimation (cardiopulmonary resuscitation, CPR).
Konventionelle Herz-Lungen-Reanimation bestehend aus abwechselnder Druckmassage des Brustkorbs und Mund-zu-Mund-Beatmung kann von Laien ausgeführt werden und ist von maßgeblicher Bedeutung für die Überlebenschancen von Personen mit Herzstillstand. Studien haben jedoch festgestellt, dass Zuschauer aus Angst, sich mit Infektionskrankheiten anzustecken, und auf Grund der Komplexität der momentan gelehrten Wiederbelebungstechniken oft nur zögernd Mund-zu-Mund-Beatmungen durchführen. Leider haben nur wenige klinische Studien die Wirksamkeit einer von Laien ausgeführten Wiederbelebung mittels Herzdruckmassage ohne Mund-zu-Mund-Beatmung (cardiac-only resuscitation) untersucht.
Ken Nagao vom Surugadai Nihon University Hospital in Tokyo in Japan und seine Kollegen verglichen in einer Beobachtungsstudie die Folgen der Wiederbelebung von über 4000 erwachsenen Patienten, die von Passanten entweder nur eine Herzdruckmassage erhielten oder eine konventionelle Wiederbelebung. Die Autoren fanden heraus, dass eine allein auf Herzdruckmassage basierende Wiederbelebung in Bezug auf neurologische Aspekte besonders bei Patienten mit Atemstillstand (6,2 verglichen mit 3,2 Prozent), Herzrhythmusstörungen (19,4 verglichen mit 11,2 Prozent) oder kurzen nicht behandelten Herzstillständen (wenn die Wiederbelebung innerhalb von vier Minuten nach dem Herzstillstand beginnt; 10,1 verglichen mit 5,1 Prozent) bessere Resultate erzielte als die konventionelle Wiederbelebung. Außerdem gab es keine Hinweise auf Vorteile durch Mund-zu-Mund-Beatmung bei irgendeiner Patientengruppe.
Die Autoren folgern: "Alleinige Herzdruckmassage durch Zuschauer ist die bevorzugte Methode bei der Wiederbelebung erwachsener Patienten mit einem Herzstillstand außerhalb eines Krankenhauses, besonders bei Atemstillstand, Herzrhythmusstörungen oder kurzen Perioden unbehandelten Herzstillstandes. Die Retter könnten eher bereit und auch fähig sein, diese einfache Rettungsmaßnahme durchzuführen, als es momentan der Fall ist."
In einem Begleitkommentar erklärt Gordon Ewy vom University of Arizona College of Medicine and Sarver Heart Center in Tucson: "Dieses kritische und wichtige Ergebnis sollte zu einer Änderung der Richtlinien führen. Eine Förderung, Ermutigung und auch die Lehre alleiniger Herzdruckmassage bei unerwartetem, plötzlichem Kollaps wird die Wiederbelebungsversuche durch Zeugen dramatisch erhöhen und so den Patienten eine höhere Überlebenschance geben, wenn der Notarzt eintrifft. Wir sollten jedoch auch weiterhin die Herz-Lungen-Wiederbelebung lehren für die ebenfalls wichtigen, jedoch weniger häufigen Fälle von Ertrinken und andere Arten des Atemstillstandes."
Quelle: SOS-KANTO study group. Cardiopulmonary resuscitation by bystanders with chest compression only (SOS-KANTO): an observational study. Lancet 2007; 369: 920
|
|
18.07.2007 13:13 |
|
|
firemanntom unregistriert
|
|
Super firefighter
Hätte ich nicht besser und verständlicher beantworten können.
|
|
18.07.2007 16:39 |
|
|
|
Views heute: 254.078 | Views gestern: 333.953 | Views gesamt: 185.593.197
www.retter-radio.de
Musik nicht nur für Alltagsretter
Wir retten Euch aus dem Alltag und löschen Eure schlechte Laune
Impressum
|
|