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DLRG-Bilanz: Trotz des kühlen Sommers ertranken mindestens 360 Menschen Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

75 Prozent starben in Flüssen und Seen

Bad Nenndorf: In den ersten acht Monaten dieses Jahres sind in Deutschland mindestens 360 Menschen ertrunken. Damit bewegen sich die Zahlen auf dem Niveau der Jahre 2005 und 2004, die ebenfalls einen kühlen und regnerischen Sommer hatten. Im Vergleichszeitraum des Jahres 2005 waren 346 Personen ertrunken, ein Jahr zuvor waren es 376.

Die Einschätzung des DLRG-Präsidenten Dr. Klaus Wilkens: „Das wechselhafte Wetter hat in diesem Sommer viele Menschen vom Baden und Wassersport abgehalten. Somit ist die Zahl der Ertrinkungsfälle nicht weiter gestiegen. In Anbetracht der Wetterbedingungen ist diese Zahl sehr hoch. Sie wäre noch deutlich größer, wenn nicht die Rettungsschwimmer der DLRG und couragierte Menschen etwa 250 Personen vor dem Ertrinken gerettet hätten. Von einem Rückgang in der Ertrinkungsstatistik kann keine Rede sein.“

Die unbewachten Badeseen und Flüsse sind die Unfallschwerpunkte. 270 Männer und Frauen verloren in den Binnengewässern ihr Leben. Die Statistik weist 149 tödliche Unfälle in Flüssen und 121 in Seen und Teichen aus. Drei von vier Todesfällen ereigneten sich damit in diesen Gewässern. „Das Risiko zu ertrinken ist an diesen Stellen um ein Vielfaches höher als etwa an den deutschen Küsten oder in Schwimmbädern, die von Rettungsschwimmern bewacht werden“, warnt Dr. Wilkens.

An den Küsten von Nord- und Ostsee ertranken 19 Menschen. Die Badestellen werden in den Sommermonaten von Mitte Mai bis Mitte September von gut ausgebildeten Rettungsschwimmern der DLRG bewacht. Bei Bade- und Wassersportunfällen leisten sie schnelle erste Hilfe und verhindern durch ihren Einsatz in den meisten Fällen Schlimmeres.

31 Menschen ertranken in Kanälen und Hafenbecken, 13 in Schwimmbädern und neun in privaten Gartenteichen und Swimmingpools. 18 weitere Personen kamen in Gräben und an sonstigen Orten ums Leben.

In der Verteilung nach Bundesländern rangiert Bayern mit 61 Todesfällen wieder vor Nordrhein-Westfalen (52), gefolgt von Niedersachsen (42) und Baden-Württemberg mit 39. Mecklenburg-Vorpommern mit 24 und überraschenderweise Rheinland-Pfalz belegen die nächsten Plätze. Die sichersten Bundesländer in der Zwischenbilanz sind Bremen (4) sowie Thüringen und das Saarland mit fünf Ertrunkenen. In den Gewässern der fünf ostdeutschen Länder ertranken 78 Menschen, das sind 21,7% aller tödlich verlaufenen Unfälle im Wasser.

In der Geschlechterverteilung zeigt sich auch in diesem Jahr das bekannte Bild: 266 ertrunkenen Männern stehen 93 Frauen gegenüber. Im Vergleich mit den Vorjahren hat sich allerdings der prozentuale Anteil der Frauen auf 25,8% erhöht.

Der Trend der vergangenen Jahre, dass viele ältere Menschen ertrinken, hält an. Nahezu die Hälfte aller Opfer war 50 Jahre und älter. Allein in der Altersklasse 66 – 70 Jahre ertranken 41 Personen, 34 waren zwischen 61 und 65 Jahren alt. 16 Kinder waren noch im Vorschulalter als sie ertranken.

Weitere Informationen zu Sicherheitshinweisen: Ansprechpartner: DLRG Bundesgeschäftsstelle, Im Niedernfeld 2, 31542 Bad Nenndorf; Henning Bock, Telefon: 05723-955442 oder 0175-1602755

Quelle: DLRG

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