Gründung Berufsverband Feuerwehr Autor Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema » Tappi Dabei seit: 21.05.2006 Beiträge: 4520 Guthaben: 649.523 FeuerMark Aktienbestand: 15 Stück Realer Name: Stefan Herkunft: Steinhagen Gründung Berufsverband Feuerwehr        Gegenwärtig sind Feuerwehrleute, wenn überhaupt, in verschiedensten Gewerkschaften und Organisationen organisiert. Die aktuelle Diskussion zur Arbeitszeitrichtlinie der EU und die unterschiedlichste Interpretation, Argumentation und Handhabung bei den deutschen Feuerwehren, Unterschiede in der Besoldung, Streichung der Sonderzahlungen, Aufstiegschancen bei den Feuerwehren der Länder und Kommunen machen deutlich, dass eine Vertretung durch Dritte die speziellen Interessen der Angestellten und Beamten der Feuerwehren nicht berücksichtigen kann. Ein aktuelles Beispiel: Die von den Gewerkschaften als Erfolg gepriesene Vereinfachung des Besoldungsrechts durch Abschaffung von Zulagen lässt die „Randgruppe“ Feuerwehr durch die zu erwartende Streichung der Feuerwehrzulage und den damit verbundenen Verlust von ca. 130 Euro monatlich einmal mehr auf „der Strecke bleiben“. Inspiriert durch die erfolgreiche und aktuell von sich Reden gemachte Arbeit etablierter Interessenvertretungen kleiner oder spezieller Berufsgruppen wie „Vereinigung Cockpit“, „Gewerkschaft der Lokführer“ oder „Marburger Bund“, die alle einmal als Verein begonnen haben, gründeten am 30.Juli 2007 13 Beamte aus dem mittleren und gehobenen Dienst der Feuerwehr Hamburg den „Berufsverband Feuerwehr“. Praktische Unterstützung erfuhren die Gründer dabei von einem ehemaligen Staatsrat der Innenbehörde sowie vom ehemaligen Ersten Bürgermeister Hamburgs, Herrn Dr. Henning Voscherau. Und bereits zwei Wochen später lagen dem gewählten Vorstand mehr als 90 Beitrittserklärungen nicht nur aus Hamburg vor. Bei rund 28.000 Berufsfeuerwehrleuten in Deutschland, dazu kommen einige Tausend Angestellte hauptamtlicher Wehren und Angehörige der Werkfeuerwehren, bewegt sich der neue Verband vom Mitgliederpotential her im Bereich der vorgenannten Organisationen. Die Satzung des Vereins und eine Übersicht von kurz-, mittel- und langfristigen Zielen enthalten nicht nur tarifliche Interessen der Beschäftigten. Sie enthalten insbesondere auch grundlegende Interessen, die für die Berufsfeuerwehren und die Gefahrenabwehr und den Katastrophenschutz wichtig sind. Was ist damit gemeint? So sind zum Beispiel Äußerungen aus der Hamburger Innenbehörde unangenehm aufgefallen, dass man heutzutage für die Leitung des Unternehmens Feuerwehr keinen Feuerwehrmann mehr brauche, sondern eher einen Wirtschaftsmanager. Feuerwehr als Wirtschaftsunternehmen? In den Innenministerien der Länder entscheiden immer häufiger Polizisten oder Juristen über Belange der Feuerwehren und des Katastrophenschutzes ohne über feuerwehrspezifische Ausbildung zu verfügen. Politiker betrachten die Feuerwehren immer häufiger als zwar notwendiges aber vor allem teures Übel. Man hört von Städten, in denen Feuerwehrkollegen als „Hausmeister der Kommune“ tätig sind. Angestellte der Ordnungsämter mögen verzeihen, aber Knöllchen schreiben und die Kontrolle von Hundesteuermarken ist und bleibt feuerwehrfremd. Dies schadet außerdem in hohem Maße dem Image der Feuerwehr. Woanders werden Funktionen der Berufsfeuerwehr auf dem Löschzug nachts oder an Wochenenden durch Mitglieder von Freiwilligen Feuerwehren ersetzt, um vermeintlich Kosten zu sparen. Jetzt endlich organisieren sich Feuerwehrleute selbst und haben eine Institution gegründet, die die Interessen der Feuerwehren und ihrer Angestellten und Beamten vertritt. Dabei wird das Gespräch mit den Feuerwehrführungen ebenso gesucht wie zu traditionellen Organisationen, zum Beispiel der „Arbeitsgemeinschaft der „Leiter der Berufsfeuerwehren“. Die Gründungsmitglieder haben im Moment keine Patentrezepte und können keine Garantie für den Erfolg ihrer Idee geben. Sie kommen alle aus dem Einsatzdienst und kennen deshalb die anzupackenden Probleme aus täglicher Arbeit und Erfahrung selbst. Sie sind ebenso betroffen wie die künftigen Mitglieder, sie arbeiten gewerkschafts- und parteienunabhängig nach dem Prinzip „Feuerwehrleute für Feuerwehrleute“. Die für den Anfang definierten Ziele sind kein Dogma, sie sollen nach dem bekannten Prinzip der Feuerwehrführungslehre „Erkundung, Beurteilung, Entschluss“ ständig den aktuellen Erfordernissen und Interessen der Mitglieder angepasst werden. Weitere Informationen (Satzung, Ziele, Gründungsmitglieder, Aktuelles) gibt es im Internet unter http://www.bv-feuerwehr.de und selbstverständlich auch als Antwort auf persönliche Anfragen. __________________ Erst wenn das letzte Feuerwehrfahrzeug eingespart, der letzte Arbeitsplatz am Ort ins Ausland abgewandert ist, werdet ihr euch bewusst werden, dass man mit Geld allein ein Feuer nicht löschen kann. 28.08.2007 12:57 Baumstruktur | Brettstruktur

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